Mit Gamification zu mehr unternehmerischem Erfolg

6 Min.
12.10.2022

Bild_Blogartikel_Gamification(Bildquelle: Canva) 

Arbeit und Spielen? Ist das nicht ein Paradoxon? Kinder spielen, Erwachsene arbeiten. So war es, so ist es und so muss es auch in Zukunft bleiben. In der Arbeitswelt hat Spielen nichts zu suchen. Diese Trennung ist einfach eine Gewissheit – und Gewissheiten geben uns Sicherheit.

Wir sagen „Nein” zu dieser strikten Trennung. Erfahre in diesem Artikel, warum wir das voller Überzeugung tun und wohin uns das führt.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, wenn Du versuchst, diese beiden Welten, die des Spielens und die der Arbeit, gedanklich zusammenzubringen. Fühlt sich irgendwie merkwürdig an, oder? Das ist nicht verwunderlich, wir sind seit unserer Schulzeit maximal auf eine strikte Trennung dieser beiden Welten konditioniert. Erst lernen, dann spielen. Und später in der Arbeitswelt setzt sich diese Trennung konsequenterweise einfach fort: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Und weil wir das nicht hinterfragen, kommen wir auch gar nicht mehr auf die Idee, dass in der klugen Verbindung von Arbeit und Spiel, in der Gamification, möglicherweise ein enorm großes (Erfolgs-)Potenzial für Unternehmen liegen könnte. Schade, denn spielen bedeutet immer auch lernen. Und das spielerische Lernen gibt unglaublich viel Raum für Kreativität, die heute enorm wichtig ist. Besonders für Unternehmen, die erfolgreich sein wollen und müssen. Lohnt es sich womöglich, das Spielen für eine neue Arbeitswelt wiederzuentdecken?

Das große Ziel war und ist Erfolg

Jedes Unternehmen hat ein großes Ziel: Erfolg. Es gab sicher einmal eine Zeit, in der für das Erreichen dieses Zieles ein hochwertiges Produkt und ein paar vernünftige Verkäufer ausreichend waren. Viel mehr war nicht nötig, um Kunden zu gewinnen, zu halten und um seine Umsatzziele und den angestrebten Gewinn zu erreichen. Wobei die Ziele von oben gesteuert wurden und die Mitarbeiter klare Vorgaben bekamen, wie diese zu erreichen waren. Diese Zeiten sind jedoch vorbei.

Um heute erfolgreich am Markt zu bestehen, muss ein Unternehmen andere Voraussetzungen mitbringen als in der Vergangenheit. Neben einer ausgefeilten Strategie, Agilität, Flexibilität, Kreativität, Innovationspotentzial und der Fähigkeit, permanent konstruktiv an den eigenen Prozessen zu arbeiten ist es immens wichtig, als Unternehmen auch eine Persönlichkeit zu haben. Eine Vision, einen wirklich guten Grund, warum man tut, was man tut. Das ist genau das, was das eine Unternehmen vom anderen unterscheidet. Und genau dieser Unterschied hat die Kraft, enorm zum Erfolg beizutragen.

 

Mitarbeiter und Unternehmenskultur werden zu zentralen Erfolgsfaktoren

Woraus entsteht die Persönlichkeit eines Unternehmens? Natürlich aus der Gesamtheit seiner Mitarbeiterpersönlichkeiten, aus der Unternehmenskultur und den zentralen Werten. Dies sind also ganz zentrale Erfolgsfaktoren, die entsprechend gepflegt werden müssen. Heute brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die sich wie Mitunternehmer fühlen und entsprechend eigenverantwortlich und proaktiv agieren. Die über den Tellerrand schauen und absolut in der Lage sind, die Unternehmensziele zu verstehen und aktiv umzusetzen. Dafür braucht es dann konsequenter Weise auch veränderte Führungsstile, die die Motivation unterstützen und fördern.

Die Stärkung und Entwicklung dieser Eigenschaften braucht aber auch eine über alle hierarchischen Ebenen hinweg transparente und von Vertrauen und Teamspirit geprägte Unternehmenskultur, in der offen miteinander kommuniziert wird und in der alle gemeinsam und mit einer großen Portion Begeisterung an der Umsetzung der Ziele arbeiten. In der Mitarbeiter gefördert und gefordert werden, in der sie sich selbst und untereinander fordern wollen, um immer weiterzukommen.

Dieses Weiterkommen meint ja nichts anderes, als die gesteckten Erfolgszielen anzustreben. Aber wieso soll das besser funktionieren, wenn dabei ein spielerischer Weg eingeschlagen wird? Haben Unternehmen nicht immer schon ihre Ziele mehr oder weniger erreicht, auch ganz ohne jeden spielerischen Ansatz? Ja, natürlich haben sie das. Aber die heutigen Gegebenheiten fordern nun einmal ganz andere Herangehensweisen, insbesondere dann, wenn ein „mehr oder weniger” einfach nicht genug ist.

 

Raum für Kreativität und Innovationsgeist

Ich habe bereits erwähnt, dass wir heute neue Führungsstile brauchen: Motivation, Offenheit, Transparenz und Vertrauen spielen dabei eine ganz große Rolle. Sie öffnen die Türen zu Räumen, in denen sich Kreativität und Innovationsgeist entfalten können. Und genau daraus entstehen die neuen Ideen, die wir brauchen, um nah am Kunden und seinen Bedürfnissen zu sein, um in der Zeit zu sein und nicht einfach stehenzubleiben. Das kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten.

 

Warum spielen?

Und an dieser Stelle kommt das Spielen „ins Spiel”. Es ist uns Menschen durch die Evolution als ein mächtiges Lerninstrument in die Wiege gelegt worden. Wir lernen nirgends so effektiv, wie beim Spielen. Im Spiel kann alles ausprobiert werden, wieder und wieder. Schlagen wir einen Weg ein, mit dem wir nicht wie geplant ans Ziel kommen, lernen wir daraus und machen es beim nächsten Mal anders. Wir müssen keine Angst vor schlechter Beurteilung, Nachteilen oder gar Strafe haben. Wenn wir spielen, befinden wir uns in einem ganz eigenen Raum, in dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, in dem wirklich alle Ideen laut geäußert werden dürfen.

 

Wer spielt, der wächst

So tun Kinder es mit Hingabe. Spielen ist etwas, dass sie stundenlang tun können, ohne dass es ihnen zu viel wird, ein absoluter Flow. Durch ihre spielerischen Erfolge entwickeln sie sich und ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten kontinuierlich weiter. Spielen bedeutet also auch wachsen.

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Und weil wir als Unternehmen und alle zusammen als Mitunternehmer wachsen wollen, spielen wir. Dabei geht es nicht um ein wildes und komplett unstrukturiertes Vorgehen, jedenfalls nicht bei uns. Wir spielen immer in einem festen Rahmen und nach festen Regeln. Dafür nutzen wir die Scoreboard-ManagementTM Methode von GoGREAT:

Am Anfang steht die Frage: Wo haben wir einen Engpass? Wo hängt ein Prozess? Was sollten wir verbessern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Wo brauchen wir eine nachhaltige Veränderung, die wir bisher noch nicht verwirklicht haben? Haben wir einen solchen Schmerzpunkt identifiziert, findet sich ein Team und entwickelt ein maßgeschneidertes Spiel mit dem Ziel, diesen speziellen Schmerz durch passende Maßnahmen zu beseitigen. Es gibt dafür einige feste Regeln:

  • Das große Ziel wird immer in mehrere Teilziele gegliedert, damit wir es nicht mit einem Riesenschritt erreichen müssen. Wir machen lieber einige kleine Schritte und kommen dennoch ans Ziel. Wir setzen unsere Ziele so, dass sie erreichbar sind, legen die Messlatte aber immer so hoch, das wir uns auch wirklich fordern.
  • Wir definieren immer einen festen zeitlichen Gesamtrahmen und kommen in klar festgelegten Abständen als Team zusammen, um zu sehen, wie weit wir auf unserem Weg schon sind. Dabei unterstützt uns unser Scoreboard, auf dem alle Spielstände visualisiert werden. Falls es irgendwelche Hürden gibt, die uns im Weg stehen, überlegen wir hier gemeinsam, wie wir sie beseitigen können.
  • Wir spielen und gewinnen immer gemeinsam als Team und wir feiern unsere Erfolge.

 

Vom Schmerz zum nachhaltigen Erfolg

Wir haben auf diese Art und Weise bereits viele Spiele entwickelt und gespielt und dadurch nachhaltige Erfolge erzielt. Unser Unternehmensblog ist beispielsweise aus einem solchen Spiel entstanden, es war sogar eines der Ersten. Unser Schmerzpunkt war, dass wir zum einen eine höhere Sichtbarkeit und Reichweite im Netz erlangen wollten, zugleich aber auch etwas Wertiges für unsere Kunden bieten. Aus dieser Überlegung heraus ist das Spiel „Bibi Blogsberg” entstanden: Das Ziel des Spiels war es, einen Unternehmensblog ins Leben zu rufen und uns alle dafür zu gewinnen, Blogbeiträge zu schreiben.

Das war vor fünf Jahren. Wenn ich mir anschaue, was für einen tollen und professionellen Unternehmensblog wir in dieser Zeit aufgebaut haben, dann gibt uns dieser Erfolg einfach recht. Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen Erfolgen, die wir dank unseres Gamification-Ansatzes feiern durften und dürfen.

Ein weiteres tolles Beispiel ist der spielerische Rahmen, in dem wir Working Out Loud (WOL) in die infinitas eingeführt haben. WOL ist eine Methode zur Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung, die auf der Sichtbarmachung von Arbeit und Wissen basiert.

Unsere Intention war es hier, ein persönliches Ziel zu erreichen und uns dabei intern sowie auch extern noch besser zu vernetzen, indem wir alle unsere Arbeit bewusst für andere sichtbar machen. Wie das genau funktioniert, kannst Du in diesem sehr lesenswerten Blogartikel meiner Kollegen Dennis und Matthias nachlesen, die den spielerischen Rahmen entwickelt und uns angeleitet haben: infinitas goes Working Out Loud – eine Wahnsinnstournee.

Aus dieser Arbeit ist unter anderem unsere Microsoft Dynamics 365 Webinar-Reihe entstanden, die inzwischen ein echter Lead-Magnet ist. In unseren Live-Webinaren teilen wir unser Expertenwissen rund um die Themen Lead- und Kundenmanagement und zeigen die vielseitigen Möglichkeiten mit dem innovativen CRM-System von Microsoft Dynamics.

 

Fazit

Natürlich hätten wir unseren Blog oder die Webinar-Reihe auch ohne spielerischen Ansatz erschaffen können. Haben wir aber nicht. Es ist eben genau dieses Zusammenwirken von spielerischen Elementen, Teamspirit, Begeisterung und kreativem Flow auf der einen und Fokussierung, Konzentration, festen Regeln und zeitlichem Rahmen auf der anderen Seite, das großartige Ergebnisse hervorbringt, wo andere Ansätze wiederholt gescheitert sind. Darum ist für uns ganz klar: Wir spielen weiter!

Dafür suchen wir stetig begeisterte und engagierte Mitspieler: Querdenker, Überdentellerrandgucker, Teamplayer, Fragensteller, Innovationstreiber..... und Charakterköpfe. Lust mit dabei zu sein?


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