Unternehmensführung: Warum Sie als Führungskraft vor allem AM Unternehmen arbeiten sollten.

4 Min.
23.06.2021

Blogartikel_Gastbeitrag_MH_23.06.21(Bildquelle: Canva)

IM Unternehmen, AM Unternehmen – das ist ja nun wirklich egal. Die Arbeit muss halt geschafft werden. Warum aber ist das überhaupt nicht egal und was passiert, wenn falsch gearbeitet wird?

 

Im folgenden Text wurde im Interesse einer besseren Lesbarkeit ausschließlich das generische Maskulinum verwendet. Die nachstehend gewählten männlichen Formulierungen gelten jedoch uneingeschränkt auch für die weiteren Geschlechter.


Wie werden wir Führungskräfte?

Wenn wir in einem Unternehmen zu Beginn unserer Karriere nach der Ausbildung anfangen zu arbeiten, dann bekommen wir sehr häufig eine fachliche Aufgabe, die es zu erledigen gilt. Je länger wir uns dann in dieser Aufgabe bewegen, desto mehr werden wir zur Fachkraft oder zum Sachbearbeiter oder wie immer Sie es nennen wollen. Das, was wir da tun, nenne ich Arbeit IM Unternehmen.

Wenn wir unsere Aufgabe gut machen, dann werden unsere Vorgesetzten irgendwann auf uns aufmerksam. Wird dann eine Führungsposition in unserem Umfeld frei, dann kann es sein, dass wir zur Führungskraft ernannt werden. Das bedeutet, dass wir neben fachlichen Aufgaben das Thema „Mitarbeiterführung“ mit erledigen. Woher wissen wir dann, wie das geht? Ganz einfach: Wir haben es uns bei unseren Vorgesetzten abgeschaut und das, was uns daran gefallen hat (warum auch immer), das übernehmen wir nun in das eigene Verhalten. Oder wir bekommen Vorgaben, wie wir zu führen haben.

Ich möchte nicht sagen, dass Personalentwicklung (oder Persönlichkeitsentwicklung bei Führungskräften) immer so stattfindet, häufig ist es aber so.

Was dann passiert, ist, dass wir unsere fachlichen Aufgaben (da sind wir ja schließlich Spezialisten, da kennen wir uns aus) gern weiter übernehmen. Damit stellen wir nämlich sicher, dass unsere Mitarbeiter uns auch als Führungskraft akzeptieren, denn unsere Fachkenntnis hat uns schließlich nach Ansicht unseres Managements dazu befähigt, nun Führungskraft zu sein. Was dabei herauskommt, sind Führungskräfte, die dem Grunde nach Facharbeiter mit Auszeichnung, also Edelsachbearbeiter, sind. Soweit – so falsch.

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Im Beljean Seminar lernen wir nämlich gleich zu Beginn, dass es unsere Aufgabe als Führungskraft ist, FÜR und VON Veränderung zu leben und auf unser Team so einzuwirken, dass es uns auf diesem Weg der Veränderung folgt.

 

Warum ist dieser Wechsel des Mindsets im Kopf der Führungskraft so wichtig?

Wer, wenn nicht die Führungskräfte in einem Unternehmen, sind dazu da, den Markt auf ständige Veränderungen hin zu beobachten und zu schauen, wie sich das Unternehmen da anpassen soll?
Wer, wenn nicht die Führungskräfte im Unternehmen, sind dafür zuständig, neue Ideen zu entwickeln, wie das Unternehmen in 3 bis 5 Jahren aussehen soll?

Menschen sind von Natur aus veränderungsresistent. Wir mögen keine Veränderung und daher lehnen wir diese gedanklich ab. Warum ist das so? Weil wir nicht wissen können, was die Veränderung für uns bedeutet. Da schwingt immer die Angst mit, dass uns Veränderung zum Nachteil gereicht. Außerdem bedeutet Veränderung immer auch Anpassen an neue Gegebenheiten und das steht häufig im Gegensatz zu unserer Bequemlichkeit.

Aber: Was sich verändert, das lebt und was sich nicht mehr verändert, das ist tot. Schauen Sie sich mal Ihre Fotos aus der Jugendzeit an – sehen Sie heute noch immer so aus oder haben Sie sich äußerlich und vielleicht auch von der Einstellung her verändert?

 

Was kann ich als Führungskraft ändern?

Wenn wir also als Führungskraft FÜR und VON Veränderung leben, dann brauchen wir natürlich auch die Zeit, uns damit zu beschäftigen. Wir müssen also fachliche Aufgaben abgeben, die wir bisher gern gemacht haben. Idealerweise delegieren wir an Menschen in unserem Team, die dazu in der Lage sind, diese Aufgaben zu übernehmen. Die gibt es nicht? Dann befähigen Sie Mitglieder Ihres Teams. Das bedeutet Delegieren.

So bekommen wir zunächst freie Kapazitäten, um im nächsten Schritt zu schauen, wo wir unser Unternehmen (oder unsere Abteilung) verbessern können. Das wiederum nenne ich Arbeit AM Unternehmen (oder meiner Zuständigkeit).

Damit stellen wir sicher, dass wir entweder auf Veränderungen im Markt rechtzeitig reagieren oder besser noch die Veränderung treiben können. Was passiert, wenn nichts passiert? Wir werden uns wundern, dass wir plötzlich links und rechts überholt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob auf der Überholspur grad die Schnellen oder die Großen unterwegs sind. Wir werden jedenfalls abgehängt und sind unternehmerisch irgendwann vom Markt verschwunden – also tot.

Ich wünsche Ihnen als Führungskraft, dass Sie sich Freiräume schaffen, um AM Unternehmen zu arbeiten. Wird dabei jede Ihrer Entscheidungen immer richtig sein? Ganz sicher nicht. Wirklich verlieren können Sie dabei allerdings nicht. Eine falsche Entscheidung führt nämlich immer zu einem Erkenntnisgewinn.

Ich wünsche Ihnen als Mitarbeiter, dass Ihre Führungskräfte Sie in Ruhe IM Unternehmen arbeiten lassen, gleichzeitig aber die Weitsicht haben, Ihre Ideen für ein besseres Unternehmen aufzunehmen. Dann sind alle auf der Gewinnerseite.

Mathias Heinrich teilt als Gastautor mit uns und Ihnen seine umfassenden Erfahrungen als Seminarleiter für Führung und Vertrieb. Die Quelle allen Erfolgs liegt in unserem Umgang mit anderen Menschen – diesen Leitgedanken bringt er seinen Seminarteilnehmern praxisnah und mit umfassenden Umsetzungsmöglichkeiten näher und unterstützt sie so, erfolgreich in die Kommunikation mit ihren Mitmenschen zu gehen. Weitere Informationen erhalten Sie direkt auf seiner Homepage.

 

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