Die Evolution von Twitter zu X: Eine Reise durch die Entwicklung der Social-Media-Plattform

6 Min.
06.09.2023

Die Evolution von Twitter(Bildquelle: Canva)

In der heutigen Zeit haben soziale Medien unser Kommunikationsverhalten und unsere Interaktionen nachhaltig verändert. Eine solche Plattform, die seit ihrer Gründung einen bedeutenden Einfluss hatte, ist Twitter. Nicht erst seit der Entwicklung von Twitter zu X ist die Plattform in aller Munde. In diesem Blog-Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Geschichte und Entwicklung einer der bekanntesten Social-Media-Plattformen und fassen die wichtigsten Geschehnisse von Anfang bis heute zusammen.

 

Die Entstehung von Twitter

Die Geschichte von Twitter beginnt im Jahr 2006, als eine kleine Gruppe von Gründern, darunter Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams, die Idee entwickelten, kurze und prägnante Statusaktualisierungen über das Internet zu teilen. Sie gründeten eine Firma unter dem Namen „twttr“ mit grünem Design. Auf dieser Plattform sollten Menschen in der Lage sein, in 140 Zeichen oder weniger, ihre Gedanken, Links und Aktivitäten mit der Welt zu teilen.

Am 21. März 2006 wurde der erste Tweet – „just setting up my twttr“ - abgesetzt. Diese ersten Schritte legten den Grundstein für das, was zu einer der bekanntesten sozialen Plattformen werden sollte. Ein Jahr nach Gründung wurde das Unternehmen in Twitter Inc. umbenannt.

 

Twitters Aufstieg zum Mainstream

Twitter begann an Popularität zu gewinnen, und es wurde schnell zu einem Ort für Neuigkeiten, Meinungsaustausch und soziale Interaktion. Prominente und Unternehmen begannen, die Plattform zu nutzen, um direkt mit ihren Fans und KundInnen zu kommunizieren. Die Einführung von Hashtags im Jahr 2007 ermöglichte es den NutzerInnen, Gespräche zu verfolgen und Themen zu entdecken, die sie interessierten. Bereits im Jahr 2010 konnte Twitter 100 Millionen neue NutzerInnen verzeichnen.

2012 wurde dann entschieden, das Twitter-Logo grundlegend zu ändern. Von den Anfängen mit dem einfachen Schriftzug über die die Ergänzung des blauen Vogels bis hin zum blauen Vogel als Markenzeichnen und nun auch als Alleinstellungsmerkmal. Er wurde neu designt und zierte bis 2023 die Apps, die Plattform selbst und alle anderen Gegenstände als Logo.

Im Jahr 2013 ging Twitter an die Börse und wurde zu einem börsennotierten Unternehmen. Die Plattform erweiterte ihre Funktionen weiter, indem sie beispielsweise das Hinzufügen von Fotos zu Direct Messages ermöglichte. Twitter wurde zu einem Ort, um Echtzeitinformationen über Ereignisse wie die Olympischen Spiele und politische Entwicklungen zu erhalten.

 

Twitter als fester Bestandteil der Social-Media-Welt

In den weiteren Jahren hat sich Twitter als Plattform etabliert, auf der aktuelle Nachrichten geteilt und diskutiert werden. Sie diente als Plattform für politische Diskussionen, Aktivismus und öffentliche Debatten. 2017 wurde die Zeichenbegrenzung sogar auf 280 erhöht, um den NutzerInnen mehr Raum für ihre Gedanken zu bieten.

Twitter hat seit seiner Gründung im Jahr 2006 in verschiedenen Bereichen an Bedeutung erlangt:

  • Es ist bekannt für seine Echtzeit-Informationen. Ob Nachrichten, politische Ereignisse oder Naturkatastrophen, Twitter ermöglicht eine sofortige Verbreitung und Diskussion.
  • Ebenso zeigt Twitter auf politischer und gesellschaftlicher Ebene Wirkung. Politiker, Journalisten und Aktivisten nutzen beispielsweise Twitter, um ihre Ansichten und Informationen in der Öffentlichkeit zu vertreten.
  • Für die Interaktion mit prominenten Persönlichkeiten und Unternehmen bietet Twitter ebenso wie andere Social-Media-Plattformen eine weitreichende Möglichkeit mit diesen in Kontakt zu treten und deren aktuelle Neuigkeiten zu verfolgen.
  • Twitter hat eine internationale Reichweite und eine globale Benutzerbasis. Nachrichten und Trends können global geteilt werden und die Plattform ermöglicht einen internationalen Dialog zu wichtigen Themen.
  • Dazu kommt die Bedeutung für Marketing und Kundenbeziehungen. Unternehmen nutzen Twitter für Marketing, Kundenservice und Marktforschung. Die Plattform ermöglicht es ihnen, unmittelbares Feedback zu erhalten, Trends zu erkennen und ihre Markenidentität zu festigen.

 

Natürlich ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Neben seiner Etablierung als wichtiger Kurznachrichtendienst, hatte Twitter auch mit Problemen zu kämpfen. So zum Beispiel mit einem Hacker-Angriff im Jahr 2020, bei dem sich Zugang zu sensiblen Daten großer Unternehmen und prominenter Persönlichkeiten verschafft wurde.

 

Twitter wird zu X – der Verlust einer Marke?

Inzwischen ist einiges anders. Seit seiner Übernahme durch Unternehmen Elon Musk musste Twitter viele Veränderungen durchmachen – weitere sind zu erwarten.

Musk kündigte bereits im April 2022 eine Übernahme Twitters an. Der gesamte Kaufprozess verzögerte sich jedoch, da Musk zwischenzeitlich den Kauf aufgrund angeblich unvollständiger Informationen zur Zahl von Fake-Accounts fallen lassen wollte – jedoch zog Twitter dagegen vor Gericht. Im Oktober vollendete Musk letztendlich den Kauf von Twitter für eine stolze Summe von ca. 44 Milliarden Dollar.

Seit der Übernahme durch Musk gab es zahlreiche Änderungen, das sind einige der aufsehenerregendsten:

  • Aus Twitter wurde X – die Plattform wurde umgetauft. Sowohl das Logo als auch der Name und in naher Zukunft die URL erhielten ein Remake. Statt des bekannten blauen Vogels hat das Unternehmen sowie die App nun ein großes X auf schwarzem Hintergrund als Logo.
  • Des Weiteren wurde personell umstrukturiert und ein großer Teil an MitarbeiterInnen entlassen.
  • Der blaue Verifikationshaken wurde entfernt. Dieser wurde kostenlos vergeben und zeigte an, dass der Account einer prominenten Person oder anderer Personen des öffentlichen Lebens verifiziert ist. Nun ist es ein Häkchen, das nur noch käuflich für zahlende Abo-KundInnen zu erwerben ist. Das bedeutet auch, er kann unabhängig von der Echtheit eines Accounts und der Identität dahinter erworben werden.
  • Damit wird gleichzeitig das Tool X Pro (vormals Tweetdeck) zu einem kostenpflichtigen Produkt. Der Zugang ist nur verifizierten NutzerInnen mit einem Abonnement möglich. Einzelne ausgewählte Funktionen, wie das Bearbeiten von Post ist damit nicht jedem möglich.
  • Es gibt weitere Einschränkungen, die im Juli 2023 bekannt wurden. Neue Lesebeschränkungen vermindern die Zahl der Tweets, welche UserInnen ohne verifizierten Account, aber auch die mit pro Tag lesen können. Ohne X Pro-Abonnement soll man noch 1.000 Tausend Tweets lesen können, verifizierte NutzerInnen erhalten immerhin das Zehnfache pro Tag.
  • Es kommt immer wieder zu weiteren Fehlern: Mitte August waren Tweet-Inhalte wie Fotos und Video von vor 2014 nicht mehr verfügbar. Da es sich nur um einen Anzeigefehler handle, wurde dieser inzwischen wieder behoben sein und die Inhalte wieder auffindbar.

 

Musk zufolge zieht die Umbenennung der Plattform in X weitere weitreichende Pläne nach sich. In Zukunft sollen neue umfangreiche Funktionen hinzukommen, die X zu einer App für alles machen soll. Dazu zählt beispielsweise die Abwicklung von Finanzgeschäften. Wann und wie diese Änderungen konkret umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.

 

Hat Twitter das gewisse Etwas verloren?

Zusammen mit den zahlreichen „Herausforderungen“, denen X in der aktuellen Zeit gegenübersteht, gibt es natürlich auch Lösungen – oder zumindest Lösungsversuche. So können die neuen Häkchen zur Verifikation inzwischen auch ausgeblendet werden – was natürlich nicht das ursprüngliche Problem beseitigt. Fake Accounts bekannter Persönlichkeiten sind nach wie vor nun leichter zu erstellen, da keine sinnvolle Verifikation mehr möglich ist.

Einhergehend mit den Massenentlassungen, darunter auch Softwareentwickler, scheinen sich auch die technischen Probleme zu häufen und die Moderation der Plattform weist große Lücken auf. Dadurch verstärkt sich das Aufkommen von Hate Speech, Fake News und anderen aggressiven Inhalten.

Darüber hinaus erwecken die plötzlichen Änderungen einen unausgereiften Eindruck. Nicht nur die Änderung der URL steht noch aus, auch der Austausch des Logos auf der Firmenzentrale verlief keinesfalls problemlos und lange musste trotz Namensänderung weiterhin das Handle @Twitter verwendet werden. Warum? Nun, es war eben bereits durch einen anderen User belegt. Doch offenbar hatte X keine Schwierigkeiten damit, sich den Usernamen, wenn auch mit Verspätung, unangekündigt unter den Nagel zu reißen.

Sicher ist, dass viele Menschen mit der Veränderung und Musks Umgang mit Twitter nicht glücklich sind. Negative Auswirkungen der zahlreichen Änderungen zeigen auch in sinkenden Download-Zahlen der Social-Media-App. Das Ranking der App leidet unter der Umbenennung. Die Frage, die sich ein jeder – ob Person des öffentlichen Lebens, Privatperson oder Unternehmen – stellen muss, ist: Bleibe ich auf dieser Plattform, so wie sie jetzt ist, aktiv oder nicht?

Die Antwort muss jeder für sich selbst finden. Fest steht jedoch, dass es Twitter so nicht mehr gibt. Die aktuelle Entwicklung hat ihre Spuren hinterlassen und nicht wenige wenden sich von Twitter als Nachrichtquelle ab – oder sind zumindest auf der Suche nach Alternativen. Eine mögliche Alternative stellt beispielsweise der Kurznachrichtendienst Threads aus dem Hause Meta dar. Dieser Dienst ist zwar in Europa noch nicht verfügbar, könnte zukünftig aber dank seiner großen Ähnlichkeit zum ursprünglichen Twitter eine potenzielle Ausweichmöglichkeit sein.

 

Fazit

Die Entwicklung von Twitter ist ein interessantes Beispiel dafür, wie eine einfache Idee zu einer globalen Plattform heranwachsen kann. Es entstand ein Ort, an dem Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um Informationen auszutauschen, Meinungen zu teilen und globale Gespräche zu führen – Twitter spielte jahrelang eine wichtige Rolle als Nachrichtenquelle sowie im Informationsaustausch.

Die aktuellen Geschehnisse und die Umwandlung Twitters in X schlagen eine völlig neue Richtung ein. Mit den gravierenden Änderungen werden viele unzufriedene Stimmen laut. Ob sich X als neue Plattform etablieren und an den Erfolg Twitters ansetzen kann, wird sich langfristig zeigen. Wir bleiben weiterhin gespannt auf die Entwicklung und beobachten, wie weitreichend die Änderungen noch sein werden.

 

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